Himare die zweite

Am Morgen machen wir einen Stop in Himare selbst, vom gestrigen Abend kennen wir ja bisher nur den Ortsteil mit Strand und Camping.

Kleinere Einkäufe sind zu erledigen und in einer kleinen Bäckerei decken wir uns mit Törtchen ein. Beim Schlendern an den Promenade können wir dann der Versuchung nicht widerstehen – es gibt ein zweites Frühstück mit Pancakes und dem ersten eiskalten Freddo Espresso in diesem Urlaub – Griechenland ist nicht mehr weit.

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Einige Kilometer geht es an der Küstenstraße noch weiter Richtung Süden, dann geht es noch einmal in die Berge. Wieder ist eine hohe Bergkette zu überwinden, eine neue Straße führt inzwischen von Borsht nach Kuc. Wir entscheiden uns für die alte Route auf Schotterpisten durch die einsame Bergwelt, kein einziges Fahrzeug begegnet uns hier, obwohl auch bewohnte Dörfer auf dem Weg liegen. Nur Herden von Schafen und Ziegen mit ihren Hirten und Hunden. Ab Kuc liegt denn dann auch ein neues Asphaltband unter unseren Reifen. Eine neue Straße ohne jeglichen Verkehr, die ab und zu an mächtigen Denkmälern vorbeiführt, die an die sozialistische Zeit erinnern – nicht überall rollten die alten Köpfe. Es rollt sich wunderbar durch die herrliche Berglandschaft mit seinem tiefen Canyons. Neben der Straße verläuft ein Fluss, an einer Stelle führt ein schmaler Fußweg hinab in die Schlucht zu einem Wasserfall, der uns dann doch etwas überrascht. Während der Fluss oberhalb des Falls gemächlich mit recht wenig Wasser dahingleitet, ergießt er sich ein paar hundert Meter weiter in mehreren Etagen hunderte Meter tief in die Schlucht, an einer Stelle hat der Fluss über Jahre ein Felsentor gebildet. Ein unerwartet schöner Anblick, auch wenn man wie wir schon so einige große Wasserfälle gesehen hat.

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Ein paar Kilometer weiter – derselbe Fluss, eine weitere Sehenswürdigkeit, ein altes riesiges steinernes Äquadukt namens Ali Pasha. Doch wir kommen nur in dessen Nähe, unten am Fluss grast eine riesige Schafherde, je näher wir dieser kommen, um so mehr Hirtenhunde kläffen uns an und kommen auch geschwind näher. Wir wollen nichts riskieren und bleiben auf Distanz. So beruhigen sich die Hunde schnell wieder und wir haben dennoch ein paar schöne Fotos von oben im Kasten.

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Dann ist es nicht mehr weit nach Tepelena. Doch zuvor müssen wir noch eine wild gewordenen Gaul aufhalten, hinter dem sein Besitzer her ist. Also schnell reagiert. Einer raus aus dem Auto, der alte Pferdehalter rein ins Auto, wenden und dem Gaul hinterher. Der ist nicht doof und läuft nun in die entgegengesetzte Richtung, hat dann aber wohl nicht damit gerechnet, dass in dieser ja noch der ausgestiegene Insasse auf die Rückkehr des Fahrers wartet. Mit wedelnden Armen und später mit der Ruhe des Gaulbesitzers gelingt es uns, den wildgewordenen Klepper einzufangen. Gestenreiche Dankesbekundungen nehmen wir mit und trudeln dann in Tepelena ein.

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Der freie Stellplatz unten am Ufer der Vjosa gefällt uns nicht so richtig. So ist die Entscheidung, uns im Hotel Lord Byron einzuquartieren, schnell gefallen. Ein schönes kleines Zimmer mitten im Obsthain, Pool vor der Nase, eine erfrischende Dusche hinterher und zu guter Letzt noch ein besonders leckeres Abendmahl mit Steak und Muscheln. Dazu nette Tischnachbarn, zwei junge Schweizer, die mit dem Rad von Zürich aus in 10 Tagen nach Athen radeln. Gegenseitig erzählen wir uns vom bisher Erlebten und schnell geht der schöne Abend zu Ende.