Albanien!!


Mal wieder nicht. Zum zweiten Mal ist Aufgrund von Corona Albanien als Ziel ausgefallen. Also tasten wir uns näher heran und fahren nach Griechenland. Ein Stück des Weges - von Venedig nach Igoumenitsa und wieder zurück - lassen wir die Seele auf einer Fähre baumeln

Brückentag

Brückentag

Es wird Zeit, das griechische Festland näher zu erkunden ... und weil es so schön heiss ist, versuchen wir uns, in den Bergen etwas Abkühlung zu verschaffen und starten ins Pindos-Gebirge, ein einsame Gebirgslandschaft nicht weit der Grenze zu Albanien, die teilweise an die Alpen erinnert und nach dem Olymp den zweithöchsten Berg Griechenlands bereit hält. Vor dem Start nutzen wir natürlich noch einmal die Gelegenheit für ein erfrischendes Bad im Meer. Der erste Fotostop ist ein Storchennest mit drei Jungstörchen, diese Vögel haben wir hier nicht erwartet. Immer wieder staunen wir jedoch auch über die grünen Landschaften bei dieser Gluthitze. Nicht nur, dass die Straßenränder von herrlich blühenden Oleanderbüschen gesäumt sind, auch die Wiesen weisen eine erstaunlich bunte Blütenvielfalt zu dieser Jahreszeit aus. Die bergige Landschaft ist häufig von Wäldern überzogen. Nichts erinnert an die Kargheit der Landschaft, wie wir sie schon in Südspanien erlebt haben.
Ein wenig Kultur kann in Griechenland auch nicht schaden, denken wir uns, und halten beim Heiligtum in Dodona. Hier wurde Godfather Zeus schon 5000 Jahre vor der christlichen Zeitrechnung angebetet und Priester orakelten unter einer großen Eiche, einige Mitglieder der Götterfamilie erhielten ihre eigenen Tempel, von denen aber lediglich noch einige Steine am Boden Zeugnis geben. Wäre da nicht das große Theater, in dem einst 18.000 Menschen Platz fanden, dann wäre die Anlage, an der Archäologen seit Jahren herumpuzzeln, insgesamt doch eher eine Enttäuschung.

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Zeit für einen kühlen Freddo Espresso ... dann steigt die Straße an zu den einsamen Dörfern im Pindos-Gebirge. Zagori-Dörfer werden die 46 einsam im Gebirge gelegenen Dörfer genannt, bemerkenswert vor allem für ihre Architektur, die Häuser, Dächer, Kirchen, Brücken - einfach alles - ist aus den Steinen um dem Schiefer der umliegenden Berge gebaut. Durch die abgelegene Lage konnten sich diese Dörfer ihre Traditionen erhalten. Kipi ist eines dieser Dörfer, besonders sind jedoch hier die acht steinernen Bogenbrücken aus dem 18. Jahrhundert. Sechs davon finden wir, die ersten fahren wir noch mit dem Auto an, für weitere wagen wir uns, das erste Mal unsere Wanderschuhe zu schnüren und machen uns bei 35 Grad auf eine kürzere Brückentour. Trotz einem frischen Bad im Fluß vor dem Start und auch noch danach - der Schweiß läuft bei diesen Temperaturen schon nach wenigen Metern. Dennoch eine lohnenswerte Runde, zumal wir dabei die erste Schildkröte von der Straße retten.

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Am Abend werfen wir von oben einen Blick in die Vikos-Schlucht. Diese hat es sogar ins Guinness-Buch geschafft (wohl aber nur wegen des Verhältnisses zwischen Breite und Tiefe). Der Blick vom Aussichtspunkte ist allerdings beeindruckend. Ein paar Höhenmeter tiefer finden wir auf einer einsamen Blumenwiese unseren nächsten Nachtplatz, zumindest "markieren" wir diesen, denn schließlich haben wir ja noch Hunger. Ein kleines Lokal in Monodendri, von dessen Terrasse aus wir während unseren Mahls das träge Dorfleben beobachten können. Viel ist noch nicht los, offenbar herrscht Ende Juni noch Nebensaison, spielende Katzen auf der Straße und eine Braut in weißem KLeid und Turnschuhen sind da schon die Highlights.

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Nach einer angenehm kühlen Nacht im Gebirge zieht während des Frühstücks eine Schaf- und Ziegenherde an unserer Wiese vorbei. Die beiden Hunde, die die Herde bewachen und uns zunächst ankläffen, umrunden später neugierig unser kleines Camp und machen sich dann noch über unsere Brotreste her.
Die frühen Morgenstunden nutzen wir wieder für einige Schritte und spazieren durch Monodendri mit seinen hübschen Steingebäuden zu einem kleinen Kloster, das hoch über der Vikos-Schlucht trohnt. Ein Mönch hat sich hier der Ikonenmalerei verschrieben, wir genießen die Aussicht. Der Tag heute führt uns mit dem Auto quer durch das Gebirge, immer wieder mit dem einen oder anderen Stop in den Dörfern oder um die Aussicht in die umliegenden Berge zu genießen, auf denen sich noch Schneereste befinden. Die Straßen sind gut asphaltiert, werden jedoch offensichtlich nicht gepflegt, so dass die Straße teilweise bis zur HÄlfte zugewachsen ist. Und auch unsere Dicke kommt noch auf ihre Kosten auf einer Schotterpiste, die scheinbar der Holzwirschaft dient, aber mit etwas Bodenfreiheit ebenfalls gut befahrbar ist. Im klimatisierten Auto lässt es sich auch gut aushalten, dennoch sorgt ein Stop bei einigen Felsenpools dann doch für eine willkommene Abkühlung zwischendurch.
Nach etlichen Kilometern über schmale Bergstraßen und Pisten landen wir am Abend auf 1300 m Höhe an einem Bergsee. NIcht ganz so einsam und gerade noch "rechtzeitig" finden wir einen leicht erhöhten Platz mit Blick auf den See, bevor weitere Fahrzeuge sich in der näheren Umgebung mit den billigeren Plätzen begnügen müssen. WIr wehren einen wahren FLiegenangriff an, bevor wir heute zu Abend italienisch speisen: leckere Spirelli aus der Büchse ...