Selca Cem - Theth - Prekal

Ganz entspannt lassen wir die Tage angehen. Die nächsten zwei Tage kurven wir durch die albanischen Alpen.


Das Internet am Campingplatz bietet sich an, um dem geneigten Leser einen ersten Bericht zu präsentieren - ein schattiges Plätzchen am rauschen Türkisfarbenen Bergfluss, gutes W-Lan und schon können wir auch ein paar Bilder hochladen.
Über eine Nebenstrecke - sehr schmal, aber asphaltiert - geht es von einem Tal in das nächste Richtigung Theth. Die kleine Siedlung liegt versteckt hinter 2000 m hohen Bergen in einem Trogtal und war bis vor einigen Jahren nur sehr schwer erreichbar. Heute ist die schmale Straße bis in das kleine Örtchen asphaltiert, das macht die lange Anfahrt sehr viel leichter und kurbelt den Tourismus, der langsam im Ort auch mit deutscher Hilfe entwickelt wurde, sicherlich gut an. Vor allem für Wanderer ist das Tal ein Paradies.

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Die schmale Straße schraubt sich bis auf 1700 m hoch, wir genießen die Ausblicke auf die noch schneebedeckten Berge. Bei einem Kaffeepäuschen bei einem schicken Bergrestaurant ohne viele Gäste weht uns ein kühles Lüftchen bei 14 Grad um die Ohren. Dann schlängelt sich die Straße hinab nach Theth. Ein kurzer heftiger Regenschauer am Nachmittag scheint inzwischen Usus.
In Theth selbst gibt es jede Menge einfache Gästehäuser für die vielen Wanderer, bei denen man auf der grünen Wiese sein Zelt aufschlagen kann. Das machen wir auch bei der Vera, die gut englisch spricht und bei der wir einiges über das Leben hier erfahren. Zudem serviert sie uns am Abend ein einfaches, aber sättigendes Menü, so dass wir auch heute nicht auf unsere mitgebrachten Konserven zurück greifen "müssen".
Vorher schlendern wir noch durch den weitläufigen Ort, vorbei an den zahlreichen anderen Gästehäuser, der kleinen Kirche, einer alten Wassermühle und einer alten "Kulla". Diese Steintürme mit nur winzigen Fensterluken dienten früher dem Einschließen der von Blutrache bedrohten Männer. Aber was heißt schon früher, nach dem Kommunismus sollen die alten Traditionen der Bergdörfer hier wieder aufgelebt haben. Wer weiß - sicher ist, wer sich hier verschanzen musste, um einem feindlichen Clan aus dem Weg zu gehen, hatte es nicht besonders gemütlich.

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Am nächsten Tag verlassen wir Theth, allerdings bei weitem nicht so bequem wie am Vortag auf der neuen Asphaltstraße. Es geht Richtig Süden aus dem Tal hinaus, wir wollen Offroad-Spaß. Bei unserer Gastgeberin haben wir uns natürlich zuvor nach dem Zustand der Strecke erkundigt, es geht mit unserem Fahrzeug, die Straße ist frei, wenn auch sehr schwer befahrbar. 5 Stunden für 45 km sagt Vera - es werden am Ende mehr als 7 Stunden, natürlich mit Pausen. Das erste Teilstück der Strecke ist wunderschön, es geht immer am türkisfarbenen FLuss entlang, mit Stromschnellen und kleinen und großen Steinen im Wasser. Vorbei an abenteuerlichen Brücken, bei denen wir teilweise froh sind, nicht hinüber zu müssen. Und wir sind am Ende dann auch froh, wieder Asphalt unter den Rädern zu haben, denn diese Strecke hat uns heute alles abverlangt. Stundenlandes Gerüttel, tiefe ausgewaschene Teilstücke, extrem steinige Abschnitte machen selbst die schönste Tour irgendwann anstrengend. Zum Glück sind nur sehr wenige Fahrzeuge unterwegs, denn die Piste, oft nur fahrzeugbreit, lässt kaum zwei Fahrzeuge nebeneinander zu. Am Nachmittag grüßt uns das alltägliche kurze Gewitter, aber da sind zum Glück die höchsten Berge und schwierigsten Abschnitte bereits hinter uns, so dass wir nur ein paar Regentropfen abbekommen und unsere Fahrt auch fortsetzen können.

Der erlebenisreiche Tag geht wieder einmal auf einem kleinen Campingplatz mit Abendspeisung zu Ende. Das Agora Farmhouse liegt direkt am Ufer des hier aufgestauten Drin-Flusses, wo uns ein unbeschwerter Tagesausklang erwartet ...

 

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