Warmlaufen

Ab heute wollen wir mit unserem Reiseziel warm werden, denn Albanien ist auch für uns unbekanntes Terrain.

Aber manche Dinge ändern sich eben nicht, und so beginnt unser Tag mit einem entspannten Frühstück im Schatten, denn die Sonne scheint schon mit voller Kraft am frühen Morgen. Nach einem kurzen Plausch mit unseren Nachbarn und einem Besuch auf der Campingplatz-eigenen Aussichtsplattform, die im leichten Wind bedenklich hin und her wackelt, fahren wir die wenige Kilometer zurück zum Skutari-See. Das Ostufer ist voller Schilf, aber an der Südseite kommt man gut ans Ufer heran. Der Skutari-See ist ein echtes Naturparadies, geschützt, ohne Motorbootverkehr, haben sich hier viele Vögelarten niedergelassen. Von Skhodra geht es am Flussufer der Buna entlang, zunächst vorbei an einer schicken Promanade mit Restaurants und Vergnügungen, gleich daneben eine Roma-Siedlung, deren Elend schon beim Vorbeifahren kaum zu ertragen ist. Auch hier in Albanien liegen die Gegensätze von arm und reich ganz nah beieinander. Am Südufer liegt der kleine Fischerort Shiroka, hier lassen wir das Auto stehen und schlendern zur Einstimmung ein wenig an der Promenade entlang. Vieles ist hier inzwischen touristisch hergerichtet, man bekommt aber schnell den Eindruck, das vieles angefangen, aber nicht beendet wird. Eine attraktive Fußgängerzone am Ufer, aber doch nagt schon der Verfall daran, Müll liegt ohnehin überall herum. Von einer Bauruine direkt am Wasser in bester Lage schauen wir auf den weiten See, verschiendene Reiher fliegen über uns hinweg und landen direkt am Ufer neben den Gänsen. Fischer reparieren ihre Boote, ein Käffchen lang lassen wir die Szenerie auf uns wirken.

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Dann machen wir uns auf den Weg in die albanischen Alpen. Unterwegs kaufen wir am Straßenrand noch Kirschen, Tomaten und Gurken.
Spektakulär windet sich die Straße erst hinauf, dann hinab - eine Freude für Motorradfahrer, die in einiger Zahl unterwegs sind. Vom Pass oben können wir unten im Tal den Grenzübergang nach Montenegro entdecken. Bis vor kurzem war das Kelmend-Tal noch schwer erreichbar, die Straße war lediglich geschottert. Der Cem-Fluss begleitet die Straße mit seinem türkis-schillernden Wasser, die Berghänge leuchten grün in der Sonne - eine herrliche Szenerie, die uns schon am ersten Tag in Albanien zum Wandern einlädt. Ein Campingplatz am Wanderstart macht die Entscheidung dann auch recht leicht. Wir parken die Dicke dort, schnüren unsere Wanderschuhe und los geht's zum Ujvara-Wasserfall. Am Ende werden es zwar nur knapp 6 km bei 400 Höhenmetern, aber der Weg ist doch recht schwierig zu begehen. Dennoch macht die Anstrengung Freude und der Wasserfall am Ende ist mit 75 m auch sehr sehenswert im Licht der späten Nachmittagssonne. Auf dem Rückweg müssen wir noch ein paar Kühe aus dem Weg räumen, die mit uns den Hang hinunter rutschen.

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Wir landen geschafft, aber zufrieden wieder im Selca Cem Camping, wo uns noch ein leckeres, aber viel zu großes Abendmahl erwartet. Das war ein schöner erster Tag ...