Albanien!


Ach ne. Wurde es ja dann doch nicht. Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Also ging es ins Baltikum. Mehr als ein "Ersatzreiseziel".

Richtung Lettland

Obwohl das Wasser im Haff sehr warm ist, erfrischt der morgendliche Gang ins Nass.

Ein neuer warmer Tag, den wir am Ende der Landzunge, die ins Kuhrische Haff ragt, mit einem Spaziergang im Fischerörtchen Vente starten. Dort kümmert sich eine Vogelwarte seit nunmehr fast 90 Jahren um die Erforschung der Vögelzüge. Jede Menge große und kleine Fangnetze sind aufgestellt, um Vögel zu beringen, ca. 60.000 bis 80.000 im Jahr. Die vielen Störche, die uns unterwegs begegnen, fliegen momentan noch nicht, sondern erfreuen sich in großer Zahl auf den Feldern, auf denen gerade noch der Bauer gemäht hat.

DSC05116DSC05139

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Dreverna zeigt sich uns, wie wir Camping nicht mögen. Ein schicker Hafen, viele schöne Apartmenthäuschen direkt am Wasser, ein paar Jachten, ein Restaurant und viel sportliche Bespaßungsmglichkeiten, aber alles eng, eng und voll. Ein Aussichtsturm sorgt für zusätzlichen Trubel. Aber jeder, wie er mag ... wir fahren weiter, tanken, einkaufen ... und natürlich gemütliche Kaffeepause an einem Burghügel (der keine Burg mehr hat) direkt am Fluß ... bis zum Nationalpark Zemaitije. Das Gebiet hier wird auch als die "Litauischen Alpen" bezeichnet, für uns sind es eher Hügelchen in einer schönen Wald- und Wiesenlandschaft. Während am Seeufer das pralle Badeleben abgeht, erkunden wir auf einer kürzeren Wanderung den Wald, in dem es angenehm kühl ist.
Wieder geht ein schöner Tag vorbei, an dem wir nun auch endlich unseren Grill einweihen. Am Seeufer auf einer weitläufigen Wiese finden wir Picknickplätze mit Tischen udn Bänken vor. Beim abendlichen Spaziergangn kommen wir fast noch in Partylaune, in einem nahen Restaurant wird lautstark gefeiert und mitgesungen.

DSC05143

DSC05171

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Bad im kühlen See nehmen wir erst am nächsten Morgen ... wir sind ganz allein am Wasser, und das Wasser im See ist viel kühler als im Haff. Im Mosedis statten wir dem Nationalen Steinmuseum einen Besuch ab. Gigantische Findlinge sind in einem schönen Park zusammengesammelt. Der Park ist frei zugänglich, also löhnen wir erst am "Eingang" einen kleinen Obolus, nicht jedoch, ohne dass zuvor unsere Spaziergehtauglichkeit in Form einer FIebermessung getestet wurde. 38 Grad ist die erste Messung ... ähn, hat uns das VIrus erwischt? ... wenn, dann nur die Haare, die waren nämlich bei der ersten Messung im Weg. Die zweite Messung zeigt dann gesunde 36,5 Grad an ... da fühle ich mich doch gleich viel besser. In Rucava ist mal wieder Pause angesagt, das kleine örtliche Cafe hat ein paar Tische und Bänke unter Obstbäumen aufgestellt. Das Baiser-Törtchen schmeckt und die Häschen im Stall bekommen auch noch eine Extra-Streicheleinheit. In Pape betreten wir Neuland ... über einen Waldweg erreichen wir Lettland ... und den Ostseestrand (bisher waren wir ja nur am Haff). Es weht ein kräftiges Lüftchen, die vielen Besucher schreckt das nicht. Ein paar Kilometer weiter lockt uns der Aufstieg auf Lettlands höchste Düne. Das klingt spektakulärer als es tatsächlich ist, die Düne liegt nämlich mitten im Kiefernwald und ist fast vollständig bewachsen. Dennoch macht der Spaziergang Spaß, der Wald zeigt sich in voller Beerenpracht, Blaubeeren, Brombeerem. Johannis- und Preiselbeeren und die ersten Pilze, es nascht sich gut.
In Liepaja, einer größeren Stadt, fröhnen wir noch einmal kurz der Shopping-Lust, der Maxima-Supermarkt (der mit den 2 xx)hält wieder leckere Steaks und Salat für uns bereit. Im russischen Viertel von Liepaja fühlen wir uns zwei Jahre zurückversetzt. Eine riesige russisch-orthodoxe Kirche mit Zwiebeltürmchen, ein altes sowjetisches Gefängnis, typische Wohnblocks mit kleinen Lädchen statt riesiger Supermärkte - es sieht aus wie in einer russischen Stadt, wir sind aber in Lettland. Nächster Halt ist eine alte Bunkeranlage bzw. deren Trümmer. Diese liegen am Strand und im Wasser verstreut, das ist am Ostseestrand ein ziemlich ungewhönlicher surrealer Anblick. Von hier aus wandern wir am Strand entlang zur Mole von Liepaja, ein Monsterteil, das weit weit hinaus ins Wasser ragt. Eine Weile beobachten wir die Kite-Surfer, die mit einer Wahnsinns-Geschwindigkeit durchs Wassr fegen und sich beim Luftsprung drehen. wir lassen es geruhsamer angehen und wandern zurück. Einige Kilometer weiter finden wir unseren tollen Nachtplatz direkt am Meer mit Aussicht. Ein kleines Hotel bietet Stellplätze für Wohnmobile und Zelte an, hier können wir auch die sanitären Einrichtungen des Hotels nutzen und das für schmale 5,00 EUR p.P. Vor dem Grillen noch ein Bad in der Ostsee mit leichtem Wellengang. Natürlich darf an so einem schönen Plätzchen ein Bilderbuch-Sonnenuntergang nicht fehlen.

DSC05195

DSC05175