Albanien!


Ach ne. Wurde es ja dann doch nicht. Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Also ging es ins Baltikum. Mehr als ein "Ersatzreiseziel".

Kuhrisches Haff

Fast 30 Grad am Kuhrischen Haff - natürlich muss die "Lady in red" hier zu einer Premierenfahrt auslaufen

... das erste Mal auf einem offenen Gewässer und das erste Mal nicht auf deutschem Boden.
Zuvor erfreuen wir uns jedoch an unserem Stellplatz, den wir nach langer nächtlicher Suche gefunden hatten. Denn der entpuppt sich als eine Badestelle mit grüner Wiese und überdachten Picknickhäuschen mit Grillstelle. Nachdem wir wieder früh aus den Federn kriechen, rollen wir zum Frühstück unsere Markise aus, um den jetzt schon sehr warmen Sonnenstrahlen zu entkommen. Unseren Frühstücksspass haben wir dann, als unsere slowakischen Nachbarn über eine halbe Stunde brauchen, um aus einer Zeltplane, die irgendwie am Bulli befestigt wird, ebenfalls einen SOnnenschutz zu erreichen.
Dann wollen wir auf's Wasser. Der Aufbau unseres Faltboots dauert heute etwas länger, in der prallen Sonne treibt jede Bewegung den Schweiß überall hin ...;-)
Also kühlen wir vor dem In-See-Stechen erst einmal unsere Körper ab. Dann lassen wir die "Lady in red" ins Wasser, direkt von unserer Badestelle aus, die sich inszwischen schon gut mit litauischen Tagesgästen gefüllt hat - alle zieht es bei dieser Hitze an irgendein Wasserplätzchen.

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Herrlich ist es auf dem Haff. Immer am Ufer entlang, vorbei an Schilfflächen und Reusen, auf denen die Möwen sitzen. Mal paddeln wir wie verrückt, weil auch das Spaß macht, mal lassen wir uns geruhsam treiben. Zwei andere Kajaks kommen uns entgegen, ansonsten ist nichts los auf dem Wasser. Vielmehr herrscht manchmal noch totale Windstille, und es ist absolut ruhig, wenn wir uns treiben lassen.
Für den Rückweg und die nötige Power in den Paddelarmen können wir uns dann in einem tollen Fischlokal stärken. Im kleinen Hafenbereich davor können wir an einem Muschelstrand an Land gehen. In letzter Schattenplatz auf der gut besuchten Terrasse ist schnell gefunden. Die Speisekarte ist übersichtlich ... es gibt Fisch ...;-) Einmal als Suppe, als Carpacchio (hmm ... ist das jetzt richtig geschrieben?), und als Grillgut. Auch gut, so wird aus der geplanten Kaffee- und Kuchenpause eben mal ein ausgewachsenen Mal. Den Zander, der gleich auf unserem Teller landet, suchen wir uns im gemütlichen Innenraum des Lokals selbst aus. Es wird ein prächtiges Kerlchen von 700g, serviert auf einer rustikalen Holzplatte, die den halben Tisch einnimmt. Auch das Drumherum kann sich sehen und schmecken lassen, Bratkartoffeln mit Möhren und Zwiebeln sowie Krautsalat, der mit Gewürzgurken und - ungewöhnlich - mit süßen Früchten, wie Erdbeeren, Pfirsich, Heidelbeeren u.a. angemacht ist. Aber der ist sowas von lecker.
Irgendwann steigen wir wieder uns unser Boot, paddeln aus dem Hafen und ... die Entscheidung, in welche Richtung es geht, fällt recht schnell, denn über'm Land donnert es auf einmal. In ein Gewitter wollen wir auf dem Wasser natürlich nicht kommen und so geht es wieder zurück zu unserem "Heim". Kräftig ziehen wir die Paddel durch das Wasser, denn es grummelt weiter am Himmel. Doch einige Momente später ist klar, wir haben Glück und die Gewitterwolke verzieht sich, ohne sich weiter zu entfalten. Als wir wieder an Land gehen, ist keine einzige Wolke mehr am Himmel zu sehen. Die Badestelle ist inzwischen mit Tagesgästen sehr gut besucht, es wird gegrillt, Kinder plantschen im Wasser, atlethische Körper ertüchtigen sich durch Dehn- und Streckbewegungen. Am Abend kehrt dann wunderbare Ruhe ein, die nur mitten in der Nacht noch einmal kurz durch ein paar Jugendliche unterbrochen wird, die sich offenbar einen Joint gönnen - offenbar verkürzen ein paar Mücken dieses Vergnügen jedoch beträchtlich, so dass das Gekicher im Dunkeln und die wummernden Bässe wenig später nur noch wie ein schlechter Traum wirken ...