Trudeltage
... liegen hinter uns ... ohne konkrete Sehenswürdigkeiten, einfach so fahren wir gen Süden und nehmen mit, was auf dem Weg liegt. Inzwischen sind wir wieder in Lettland, also eindeutig auf dem Rückweg. Wirklich schade, denn es gefällt uns hier im Baltikum ausgesprochen gut. Solche Idylle haben wir anderswo kaum erlebt. Jeder Garten ist schön hergerichtet, die Apfelbäume hängen voller Früchte, die Bauern pflügen die inzwischen meist abgeernteten Felder ...
Hinter uns liegt der Peipus-See, einer der größten Seen Europas, wobei eine Hälfte schon zu Russland gehört. Entlang der sogenannten Zwiebelstraße, die an seinem Ufer liegt, fahren wir durch Altgläubigen-Dörfer, in denen wohl jeder seine eigene Zwiebelzucht unterhält.
Vorbei an verschiedenen Burgen und Schlössern, mal wunderschon renoviert, wie das estnische Balmoral Castle, mal als sehenswerte Ruinen, wie die von der Burg in Koknese am Ufer des größten lettischen Flusses Daugava, bahnen wir uns den Weg Richtung Süden.
Wo es sich lohnt, wie am Ufer des Aya-Flusses, schnüren wir die Wanderschuhe ... und das lohnt sich oft bei den vielen Blaubeeren, die am Wegesrand auf uns warten. Kaffeepausen dürfen natürlich auch nicht fehlen, Seen und Flüsse gibt es genug. Wie auch Kraniche, Gänse und Rehe, die - als wir unser Nachtlager an einem Feldrand aufschlagen - so zahlreich sind, dass sie fast unsere Nachtruhe stören.
In einem kleinen unscheinbaren Dorfladen staunen wir, dass der Händler alle unsere Bedürfnisse erfüllen kann ...
Ein Erlebnis der letzten Tage wird für uns aber wohl auf sehr lange Zeit unvergessen bleiben ... auf einem Waldweg spielen drei Luchs-Kinder, schauen uns neugierig an, als wir uns mit dem Auto nähern, ehe sie rechts und links im Wald verschwinden ... ein kurzer Moment nur, nicht einmal lange genug, um den Fotoapparat zu zücken ... aber doch etwas ganz Besonderes ...