Auf nach Burjatien

Auf nach Burjatien

 

Der geneigte Leser weist, wohin es geht ... heute wollen wir das westliche Ufer des Baikal verlassen und weiter Richtung Osten. Nachdem wir unsere Dicke noch einmal mit Irkutsker Sprit versorgt haben, verpassen wir ihr auch noch eine Morgenwäsche. Zwei junge Mädels und ein junger Kerl stehen an der Autowäsche bereit. Die Mädels (in Shorts und weißem T-Shirt) legen los, der junge Kerl spielt auf seinem Mobilgerät - klare Aufgabenverteilung also.
Über eine Hochebene fahren wir zum südlichen Ende des Baikal über Kultuk und Sludjanka, das wir am Vortag bereits per Bahn bereits haben. Auf der Abfahrt von der Hochebene ergeben sich immer wieder herrliche Blicke auf das russische Meer.
Irgendwann erreichen wir die Republik Burjatien, wo wir am Willkommensschild sofort von einer Kuhherde mit Hirten begrüßt werden. Dei Burjaten sind zwar auch in ihrer eigenen Republik in der Minderheit, ihre asiatisch geprägte Geschichte und Kultur sind jedoch hier viel offensichtlicher.
Unsere Strecke führt uns ständig neben der Trasse der Transsibirischen Eisenbahn entlang, die - wie wir beobachten können - gut ausgelastet ist. Oft stehen Händler an der Straße, die Fisch, Nüsse, Früchte und uns Unbekanntes verkaufen wollen. Wir lassen uns verleiten zu einem geräuchterten, noch warmen Fisch und einer kleinen Tüte Zirbelkiefernüsse (es stellt sich schnell als ein mühsames Unterfangen heraus, diese zu knabbern).
 
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Im Babuschkin überkommt uns ein heftiges Gewitter. Es scheint uns ohnehin, als würden sich die Wetterphänomene hier ziemlich schnell abwechseln. Wenig später kommt die Sonne wieder.
Einen Stellplatz finden wir heute Abend bereits am östlichen Baikalufer an einer Landzunge, die von drei Seiten Wasser umgeben ist.
Doch bevor es ins Bett geht ist Abendessen angesagt. Wir fahren nochmal ein paar Meter zurück, hatten wir doch einen rauchenden Schaschlik-Grill gesehen. Wir bestellen bei Smail (hoffentlich richtig geschrieben) 3 Schaschlik und ein Bier(es gibt hier komische Flaschengrößen, 1,35 Liter). Während wir auf das Schaschlik warten versuchen Smail und wir uns mit unserem sparsamen russisch etwas zu unterhalten. Smail kommt jeden Sommer von Baku (ja, die Hauptstadt Aserbaidschans) hierher um Schaschlik und Bier zu verkaufen während die Familie in Baku bleibt. Wir konnten nicht klären ob er das aus finanziellen Gründen macht oder weil er einfach einmal im Jahr zum Baikal "muss", auf jedenfall kann man als Westeuropäer das eine oder andere Lebensmodell kaum verstehen.
 
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Das Schaschlik wird zusammen mit frischen Zwiebeln und Brot aber ohne Besteck serviert und schmeckt. Genauso wie das Bier.