11. Tag -- Zerstörte Brücken und Gulags
Wir wollen weiter nach Norden, wollen aber etwas kleinere Straßen und Pisten fahren. Also schlagen wir eine Route zunächst nach Westen ein. Die Dörfer werden kleiner, die Strassen schmaler, es fängt leicht an zu regnen. Bis nach 30 km Schluss ist. Eine zerstörte Brücke und eine komplett zugewachsene Umfahrung zwingen uns zur Umkehr.
Also wieder 30 km zurück und dann nach Norden durch Wald und Wiesen, rechts und links ein See nach dem anderen. Wir fahren zur Sandermoch Gedenkstätte. Mitten im Wald sind in losem Verbund Gedenktafeln und Kreuze für die Opfer der Gulags aufgestellt, an dieser Stelle für die Menschen, die in Zwangsarbeit den nahen Weißmeerkanal errichtet haben. Irgendwie ist das gleichzeitig abstoßend und anziehend. Wir schauen uns eine Gedenktafel nach der anderen an, und immer wieder können wir nur den Kopfschütteln über das hier Geschehene.
Wenige Kilometer weiter finden wir im Eco Hotel Great Bear ein Zimmer (Camping ist hier leider nicht möglich). Wir stellen unseren Grill direkt auf dem Steg der schönen Logdeanlage auf - direkt am Onegasee. Am Ufer grillt auch eine russische Familiee aus Moskau, die - wie wir - auf Urlaubsreise ist. Die Kommunikation ist nicht einfach, aber es funktioniert irgendwie ... mit Schaschlik, Bier, Musik und Spaß. Auch der wieder einsetzende leichte Nieselregen kann uns den nicht nehmen.