Albanien !!!


Nein, es sollte wieder nichts werden aus Albanien. Diesmal nicht wegen des Reiseziels sondern wegen der Reisezeit. Wir mussten kurzfristig verschieben und hatten wenig Zeit umzuplanen. Also haben wir uns für ein Ziel entschlossen welches uns schon länger mal wieder im Kopf schwirrte. Schottland. Immer wieder schön

Mull

Mull

Der Morgen beginnt mit ... Regen. Und Wind. Gleich nachdem wir aus dem Bett gekrochen sind, stellen wir daher unsere Dicke so hin, dass wir in deren Windschatten und mit der Markise einigermaßen geschützt sitzen und trocken bleiben. Unsere Nachbarn im Campingbus, die gestern noch später ankamen als wir, haben wir nur für ein Foto aussteigen gesehen. So unterschiedlich kann Camping sein ...;-) Zum Fährhafen ist es nicht weit, und es bleibt kaum Zeit für Fotos, bis wir wieder in See stechen ... für 15 Minuten, denn weiter ist die Strecke zur Halbinsel Morvern nicht. Und ein paar Kilometer weiter geht es auf die nächste Fähre, die uns dann tatsächlich von Lochaline nach Mull rüberbringt.

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Wir haben jeweils Glück und können auf den Fähren die Nase in den Wind halten, weil es nicht mehr regnet. Mull zeigt sich, als wir von der Hauptstraße abbiegen, wunderschön schottig, mit kahlen Hügeln, engen Straßen (wobei fast allen Straßen auf Mull als Single Tracks einspurig verlaufen, so ist man dann auch zum Langsamfahren angehalten), Schafen, Flüsschen ... Bei dem Wetter entscheiden wir uns kurzfristig, wieder die Wanderschuhe zu schnüren und die herrliche Natur zu genießen. Am Ende werden es 14 km sein, die richtig Spaß gemacht haben. Vorbei an Abholzungen und riesigen Haufen mit Baumstämmen (das sieht nicht immer schön aus), Schaf- und Rinderherden, mit viel Weitsicht, einer langen ausgiebigen Pause im Tearoom am Glenmore Castle und einer Abkürzung über eine doch viel zu nasse Wiese, bei der wir am Ende noch über zwei Zäune steigen müssen, um wieder auf den Heimweg zu kommen. Der Campingplatz in Tobermory macht auf uns keinen einladenden Eindruck, also schnell noch in den Co-Op unsere Wasservorräte auffrischen, denn unser Frischwasser ist alle. Leider bekommen wir hier nur teure Literflaschen, aber so sind wir für's Wildcampen gerüstet. Einen schönen Platz finden wir dann tatsächlich ein paar Kilometer weiter am weißen Strand von Calcary, leicht erhöht über der Bucht. Der Name kommt nicht von ungefähr, diese Bucht (aus dem Gälischen übersetzt heißt Calcary wohl Strand an der Wiese) war Namensgeber der bekannten Metropole in Kanada. Uns gefällt es hier sehr gut, wir dürfen stehen (wie auch einige andere an dieser Bucht), und von der Kommune wird lediglich eine Spende erwartet. Auch Toiletten finden sich hier - einmal 500 m über den Strand. Ein paar Rehe blicken von der nächsten Wiese herüber. Und ein paar der nervigen Midges, denn es ist fast windstill. Also schnappen wir uns unsere Campingstühle und genießen den Abend auf dem Strand, der dank Ebbe immer größer wird.

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Wieder Regen in der Nacht, doch unser Frühstück können wir bei herrlichem Sonnenschein auf der vorhandenen Picknickbank einnehmen. Der Strand ist schon am MOrgen gut besucht, Leute, die ihre Hunde ausführen und tatsächlich auch einige, die ein Bad im Meer nehmen (trotz nur 14 Grad und vielen dicken Quallen). Frischwasser bekommen wir dann später an einem Fähranleger zu der kleinen vorgelangerten Insel Ulva. WIr freuen uns, was die Gemeinde hier zur Verfügung stellt. Stellplätze für WOhnmobile (sogar mit Stromanschluss) mit Frischwasserversorgung, und auch hier wird wieder nur eine Spende erwartet, die wir natürlich geben. Nach unserer gestrigen großen Wanderung machen wir heute einen Roadtrip und fahren zunächst entland der Westküste. Es sind immer schmale Straßen, die teilweise dramatisch eng am Hang entlang gehen, aber immer wieder mit schönen Ausblicken. Wir stoppen hier und da und machen an einer schönen Steinbrücke - und weil gerade mal wieder die Sonne scheint - eine ausgiebige Pause mit Espresso und Keks.

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Der Weg führt uns weiter zum Duart Castle, einer alten Festungsburg, wunderschön gelegen auf einer Landzunge. Und der Tag endet im Hauptort von Mull, in Tobermory, mit seinen vielen bunten Häusern an der Hafenfront. Das Foto-Shooting fällt leider wieder buchstäblich ins Wasser, es regnet, und so leuchten leider auch die vielen bunten Häuser nicht so farbenfroh, wie auf vielen Postkarten, die man von Tobermory bei Sonnenschein schon gesehen hat.

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Das Pub des Minish-Hotels bietet uns dann aber noch einen gemütlichen Abendausklang, bevor wir unseren Schlafplatz auf einem aussichtsreichen Parkplatz in den Bergen finden, den eigentlich Schafe meinten, für sich zu haben ...