Albanien !!!


Nein, es sollte wieder nichts werden aus Albanien. Diesmal nicht wegen des Reiseziels sondern wegen der Reisezeit. Wir mussten kurzfristig verschieben und hatten wenig Zeit umzuplanen. Also haben wir uns für ein Ziel entschlossen welches uns schon länger mal wieder im Kopf schwirrte. Schottland. Immer wieder schön

Madonna

Madonna

Es war die erste wirklich kühle Nacht mit einstelligen Temperaturen, die hinter uns liegt, aber die Morgensonne scheint. Nach dem Frühstück machen wir einen auf Klatsch-Presse - beim Bummel durch Dornoch und Besichtigung der alten Kathedrale suchen wir nach Spuren der Hochzeit einer weltweit bekannten Sängerin: Madonna soll sich hier in der Kathedrale das Ja-Wort gegeben haben (wer jetzt noch weiß, wen sie dort geehelicht hat, war wohl zu oft  beim Friseur ...;-). Natürlich finden wir nichts, war ja auch klar...

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An der Ostküste geht es weiter, vorbei am Dunrobin Castle - zumindest von der Meerseite ein Traumschloß. Dann biegen wir von der Küstenroute ab, die doch sehr befahren ist und wählen eine einsame Inlandsverbindung weiter an die Nordküste Schottlands durch das Kildonan-Tal. Wir werden nicht enttäuscht, die Landschaft ist beeindruckend. Erst baumlose Berge, nur grüne Wiesen und rosablühende Heide, später weite Moorlandschaften mit kleinen schwarzen Seen.

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Hier finden sich auch die Forsinard Flows, ein Weg aus Holzplanken und Aussichtsturm wurde ins Moor gebaut, um Besuchern diese einzigartige Landschaft näher zu bringen. Ganz allein sind wir auf dem Pfad unterwegs, tief im Moor und weitab von jeglicher Besiedlung. Beim Käsekuchen am Aussichtsturm umschwirren uns nur einige Libellen und anderes Getier. Bald erreichen wir die Nordküste und schwenken nach Westen, denn die nordöstliche Ecke, wo auch die Fähren zu den Orkney-Inseln abgehen, haben wir in den vergangenen Jahren schon ausgiebig kennengelernt. Zu Fuß geht es zu einem geheimen "Lagerplatz" von Papageitaucher, allerdings muss der so geheim sein, dass wir keinen der lustigen Vögel entdecken konnten (das hatten wir allerdings schon vermutet, denn gewöhnlichen verlassen sie mit ihren Jungvögeln im August die Küste und fliegen auf's Meer hinaus). Auch die Fahrt entlang der Nordküste ist beeindruckend, zumal auch die Sonne mitspielt. Manchmal weiß man gar nicht, wohin man den Blick wenden soll, im Meer taucht vielleicht ein Wal auf, an Land steht vielleicht einiges Rotwild, Schafe oder Rindviecher am Straßenrand. Wir suchen und finden tatsächlich einen richtig tollen Platz in der freien Natur bei Bettyhill, an dem wir die Nacht verbringen können, eine kleine Fischerbucht liegt zu unseren Füßen, ein paar Meter weiter eine Bank und ein Tisch, auf dem einige Momente mal wieder unser Grill in Aktion kommt, und eine herrliche Aussicht ... toll!!!

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Am nächsten Tag erkunden wir weiter die Nordküste. Allein die Fahrt entlang der Küste ist ein Genuß, kein Wunder, dass die Tourismusbehörde hieraus eine eigene Route kreiert hat, die Northcoast500 - 500 km entlang der schottischen Nordküste, wahrscheinlich auch, um andere Orte in Schottland, wie die Insel Skye, von den Touristenmassen zu entlasten. Und tatsächlich haben wir den Eindruck, dass mehr Verkehr im eigentlichen einsamen Norden unterwegs ist als damals, als wir das letzte Mal hier unterwegs waren. Tief eingeschnittene Fjörde, Steilküste und feinste Sandstrände, die wirken, als wären wir in der Karibik, grasende Schafe und Kühe ... wunderschön. In Durness machen wir uns wieder mal auf eine Wandertour, ein schöner Rundkurs, es geht zunächst immer entlang der Küste, nun zu Fuß, an einem weiten Sandstrand Pause auf den Felsen. Wenn es nicht so stürmen würde, wäre das wohl der beste Zeitpunkt für ein Bad im Meer. Der Wanderpfad führt uns später über eingezäunte Weiden, eigentlich kein Problem, denn jeder hat das Recht, den Zaun zu öffnen und weiterzuwandern. Nur ist irgendwann unser Pfad verschwunden und mühsam queren wir die weiten unebenen Flächen über Heidekraut und kniehöhes Gras. Zaun nach Zaun überwinden wir, stehen irgendwann neben blökenden Schafen.

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Und dann haben wir auch unseren Pfad wieder und sind nach 10 km doch ziemlich geschlaucht wieder am Auto. Ein wunderschöner Nachtplatz findet sich dann an der Sheigra-Bucht, hier erlaubt ein Bauer auch wieder das Wildcampgen auf seiner Wiese gegen einen kleinen freiwilligen Obolus. Es stürmt mächtig, so dass wir leider die Weite der Landschaft nicht so richtig genießen können. Für unser Abendmahl quetschen wir uns mühsam hinter unser Auto, um etwas Windschatte zu haben und auch in der Nacht, die wir in unserer Dicken verbringen, rüttelt der Wind ziemlich heftig am Fahrzeug ...